WORTGESTALTUNG2020

WESHALB DIE KENNTNIS DER WELT ALS GESCHICHTE WICHTIG FÜR DIE SPRACHE IST


Wünschen darf man sich, daß es in dieser Welt noch etwas anderes geben sollte als Geld und Macht.
Wie wäre es mit Erziehung-Bildung – über Sprache, die in den Schulen und Universitäten durch einen historischen Ansatz erforscht, gesichert und weiterentwickelt werden könnte.


Zum Sprechen und zur Sprache gehört der Terminus Schule.
Zur Kultur einer Gesellschaft zu hören, bedeutet eine lange, strapaziervolle Erziehung und nicht endende Schulung.


‘Wer stammelt‘ wird eher nicht eine Diplomatenanstellung in Aussicht gestellt bekommen, und wer an den Prozessen der Kultur nicht teilnimmt oder teilnehmen möchte, beginnt die Rückkehr zur Natur – was will ich Sein?


Die Lehrpläne der mir bekannten Institutionen vernachlässigen, insbesondere zu Beginn des 21. Jahrhunderts, sukzessive die Fächer Latein, Griechisch und Philosophie – diese wurden zugunsten der Technisch-Mechanischen Disziplinen aufgegeben.
Große literarische Werke fehlen – ein Resultat dieser Planstrategie.


Wie hat sich die heutige Sprache entwickelt? Beziehungsweise die Wortsprache?
In welchem Verhältnis stehen Ausdruckssprache und Mitteilungssprache und sind die Sinnesempfindungen, bei der Anwendung dieser Sprachen, mitbeteiligt?
Die Ablösung der Sprache vom Sprechen hat einen sehr langen Verlauf im ‘Zivilisationsprozeß’ in Anspruch genommen. Lesen sie Bücher von Dostojewskij und Tolstoj, so erfahren sie bald Unterschiede zwischen diesen beiden Autoren. So kann man in deren Werken, zum Beispiel, erkennen, wer lange Perioden im ländlichen, und wer lange Aufenthalte im städtischen Raum verbracht hat. [Mensch-Raum-Gestalt] im wechselseitigen Dialog zwischen Ausdruckssprache und Mitteilungssprache (Wortsprache), also durch Wahrnehmung und Empfindung und letztendlich durch Reflexion in der Mitteilung der Erfahrungen durch das Medium Schreiben.
»Ich kleide meine Gedanken in Worte ein.« »Das was sie hören, ist mit dem, was ich sage nicht unbedingt identisch. Jeder Mensch hat seine Sprache die Ich bin. Sie haben eine Sprache die Sie sind.«
»Manche Wörter sind extrem wichtig, zum Beispiel, Ferne, oder fast, weil davon die weitere tragische Entwicklung eines Romanes hängt. «Swetlana Geier, Das Credo der Übersetzerin, BOD, 2006.

Pg 2